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Taube

Spezifische Infektionskrankheiten


Beteiligung von Viren an Erkrankungen der Jungtauben

Seit einigen Jahren mehren sich die Anzeichen, dass unterschiedliche Virusarten in Jungtaubenbeständen seuchenartig auftreten, die unterschiedlichsten Krankheitssymptome auslösen und zu erheblichen Verlusten unter den Jungtauben führen können. Todesursache ist dabei in der Regel nicht das Virus selbst, vielmehr die sogenannten Sekundärerreger wie Colibakterien oder Protozoen.

Können Jungtauben vor Viren geschützt werden?
Ebenso wie neugeborene Säugetiere verfügen Nestlinge über nur geringe körpereigene Abwehrkräfte. Kritisch wird es für die Jungtauben beim Absetzen. Das ist die Phase, in der sie am gefährdetsten sind, zum einen, weil sie erst selbständig fressen lernen müssen, zum anderen, weil das Absetzen in den neuen Schlag Stress bei den Jungtauben verursacht. Stress begünstigt die Ausbreitung von Viren und anderen Krankheitserregern. Deshalb ist z.B. die Impfung der Jungtauben gegen die Paramyxovirus-Infektion noch vor dem Absetzen empfehlenswert, um somit rechtzeitig einer Infektion gegen Paramyxovirose vorzubeugen. Gegen andere Virusarten (z.B. Herpesvirus, Adenovirus, Circovirus u.a.) gibt es derzeit noch keine Impfstoffe. Die einzige vorbeugende Maßnahme, die möglich ist, besteht darin, die körpereigene Abwehr - auch als “Immunsystem” bezeichnet - der Jungtauben zu stärken.

Kann die körpereigene Abwehrkraft verbessert werden?
Wichtig für den Aufbau der körpereigenen Abwehrkraft der Jungtauben ist das Umfeld, also der Schlag und seine Einrichtungen. Der Schlag darf nicht zu dicht besetzt sein, denn das verursacht Stress bei den Vögeln. Für gute Be- und Entlüftung muss gesorgt sein. Der Schlag soll sauber und trocken, aber nicht keimfrei sein, d.h. ständiges Desinfizieren verhindert den Kontakt zu Mikroorganismen, gegen die der Organismus sich wehren lernen soll. In feucht-warmer Umgebung vermehren sich Mikroorganismen schnell. Der Infektionsdruck wächst mit der Zahl der Keime. Eine Erkrankung bricht aus, wenn die Menge der Keime die Abwehrmöglichkeiten des Taubenorganismus übersteigt. In diesem Fall ist eine Desinfektion unerläßlich, um die Keimzahl im Schlag wieder einzudämmen. Wenn möglich, sollten Jungtauben Zugang zu Volieren haben, um ständig sauerstoffreiche Luft einzuatmen, sich von der Sonne bescheinen zu lassen und das Gefieder bei Regen zu putzen. Gesunden Jungtieren keine Antibiotika als Vorbeugemaßnahme verabreichen! Die Wirkstoffe der Antibiotika stören den Aufbau des Immunsystems. Es wird damit das Gegenteil von dem erreicht, was eigentlich geschehen soll: Die körpereigene Widerstandskraft wird nicht gestärkt, sondern geschwächt.

Empfehlenswerte Maßnahmen zur Überwindung der kritischen Phase beim Absetzen:
Gabe von adenosan im Futter und livimun® im Trinkwasser:
adenosan enthält neben pflanzlichen Wirkstoffen mit bakterizider und viruzider Wirkung hochkonzentrierte Immunglobuline als Träger von Antikörpern. Immunglobuline verbessern den lokalen Immunstatus im Darm.
livimun® enthält Extrakte des roten schmalblättrigen Sonnenhuts (Echinacea purpurea angustifolia), des Wasserdosts (Eupatorium perfoliatum), des Wilden Indigos (Baptisia) und der Ginsengwurzel. Diese Pflanzen sind bekannt für ihre stimulierende Wirkung auf das Immunsystem, d.h. sie aktivieren die körpereigene Abwehrkraft.

Stärkung des Organismus und damit der körpereigenen Abwehrkraft der Jungtauben während des Wachstums:
Der Bedarf an lebenswichtigen Stoffen (Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Aminosäuren) ist während der Wachstumsperiode besonders hoch. Zur Vermeidung von Mangelerscheinungen, die ebenfalls die Widerstandskraft schwächen, erhalten die Jungtauben während der gesamten Wachstumsphase vitin® und miral (siehe Jahresvorsorgeplan).


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